„Das ist nicht nur Armenisch, sondern sehr poetisches Armenisch“ sagt Theos Freund mit einem neugierigen Lächeln, als ich ihm die Nachricht abspiele. Wir stehen am Wasser. Es ist Freitagabend. Die Sonne ist bereits gänzlich hinter der etwas spärlichen Wiener Skyline verschwunden. Um uns tanzen Menschen. Doch all das rückt plötzlich in weite Ferne. Vor Freude reiße ich die Beiden an mich, halte sie fest in meinen Armen, während er noch darüber spricht, dass es gar nicht so einfach zu übersetzen sei. Endlich geschafft. Erleichterung strömt durch meinen ganzen Körper. Ich bin maßlos glücklich.
“We don't know how to say farewell and continue to wonder hand in hand. The sun begins to set. You're thoughtful/thinking as I remain still/unmoved.”*
Ich lese laut und langsam immer wieder seine Übersetzung, die er mir anschließend in mein Telefon tippt hat. Ich speichere sie. Ich verschicke sie an meinen Partner und an eine Freundin. Beide haben aus der Ferne bereits mitgefiebert, ob ich meine Aufgabe als The Messenger heute Abend lösen würde. Jetzt ist es soweit. Ein emotionaler Moment. Das müssen wir feiern. Wir stürzen uns zu den anderen ins Getümmel. Noch zu früh um jetzt „farewell“ zu sagen.
*The Messenger's message is an Armenian translation of a 1917 verse by the great Russian poet Anna Akhmatova . The English translation by Judith Hemschemeyer is the following:
We don't know how to say good-bye –
We keep wandering arm in arm.
Twilight has begun to fall,
You are pensive and I keep still.